Berlin, den 09. Januar 2020
Liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden
unserer Landesverbände im DKB,
wie ihr wisst, ist der DKB seit einiger Zeit im Themenfeld „Prävention sexualisierter Gewalt
an Kindern und Jugendlichen“ aktiv. Im vergangenen Jahr wurde uns ein „Verdachtsfall“
zugetragen, der sich glücklicherweise schnell zum Guten aufklären konnte.
Darüber sind wir sehr froh!
Gleichzeitig möchten wir dies zum Anlass nehmen und den Anstoß geben, Euch
dem Thema Prävention sexualisierter Gewalt (PSG) in Eurem Landesverband anzunehmen.
Es geht vor allem darum, erste kleine Maßnahmen zu ergreifen, um das Thema im Verband
sichtbar zu machen und um für eventuelle Zwischenfälle, zumindest grob vorbereitet zu sein.
Da wir im DKB selbst seit einiger Zeit an dem Thema arbeiten, wissen wir, wie
umfangreich und herausfordernd das sein kann. Aus unserer Sicht können dies erste
Maßnahmen sein:
Prävention sexualisierter Gewalt zum Thema machen:
Wenn man in diesem Themenfeld aktiv werden will, muss man das Thema
erstmals und immer wieder auf die Tagesordnung holen und darüber sprechen.
Das kann z.B. auf Vorstandssitzungen sein. Es ist ratsam, sich regelmäßig
mit den Vorstandsmitgliedern und Jugendtrainerinnen und -trainern
zum Thema auszutauschen. Prävention geht alle etwas an – nicht nur die
Jugendabteilung des jeweiligen Verbandes.
Daneben sollten auch die Kinder und Jugendlichen selbst einbezogen werden.
Auch für sie ist es wichtig, zu diesem Thema informiert und geschult zu werden.
Ansprechperson(en) benennen:
Das können eine oder zwei Personen (idealerweise weiblich und männlich) sein,
die bereit sind, sich mit dem Thema zu befassen und – ganz wichtig –
im Ernstfall ansprechbar zu sind. Wichtig ist auch, dass ihr Euren Verband und
insbesondere die Jugendlichen darüber informiert, dass es Ansprechpersonen
gibt und auch die Kontaktdaten kommuniziert. Bitte informiert uns über Eure Ansprechpersonen, denn nur so können wir effektiv zusammenarbeiten.
Interventionsleitfaden erstellen:
Sollte ein Verdachtsfall an Euch herangetragen werden, ist es gut, wenn Ihr bereits
im Voraus einen „Plan“ erstellt habt, wer im Landesverband darüber informiert
werden sollte (auf jeden Fall die Ansprechperson und ggf. Vorstandsmitglieder) und
wie Ihr dem Verdachtsfall nachgehen wollt.
Hier gilt: Ihr solltet immer externe Beratungsstellen, zum Beispiel den Landes-
sportbund, verständigen und Euch eine Beratung einholen. Ihr seid nicht dafür
verantwortlich, den Verdachtsfall allein aufzuklären – aber ihr solltet Euch dafür
einsetzen, dass externe Stellen das gemeinsam mit Euch tun.
Auch der DKB und seine Ansprechperson(en) sind immer eine Anlaufstelle für Euch.
In jedem Fall sollten Verdachtsfälle vertraulich zum Schutz aller Beteiligten
kommuniziert werden.
Für diese ersten Maßnahmen – und auch darüber hinaus – steht Euch Euer Landessportbund beratend zur Seite. Das ist seine Aufgabe und dafür gibt es dort auch die nötige Kompetenz, Erfahrung und Ressourcen. Eine Übersicht der Ansprechpersonen in den
einzelnen Landessportbünden findet ihr anbei. Ebenfalls findet ihr dort das Hilfetelefon
bzw. Hilfeportal sexueller Missbrauch, das euch jederzeit kostenlos beratend zur Seite steht.
Wir wissen, dass einige von Euch bereits aktiv geworden sind und danken euch sehr für Eure Arbeit. Wir sind sehr daran interessiert, dass die Landesverbände von der Arbeit im DKB profitieren. Eine effektive Präventionsarbeit kann aber nur gelingen, wenn auf allen Ebenen zusammengearbeitet wird. Für alle Fragen und Anregungen könnt Ihr Euch immer an uns wenden.
In der Hoffnung, Euch eine Hilfestellung geben zu können, wünschen wir Euch
alles Gute und sportlich viel Erfolg im Jahr 2020.
Viele Grüße aus Berlin
Ulrike Klaus Uwe Oldenburg Jennifer Schauer
Vizepräsidentin Jugend DKB Präsident DKB Präventionsbeauftragte
Liebe Frauen, liebe Männer,
Sie haben sicherlich über die Medien mitbekommen, dass der Unabhängige Beauftragter der Bundesregierung gegen sexuellen Kindesmissbrauch (UBSKM) seine bundesweite
Kampagne
„Schule gegen sexuelle Gewalt“ gestartet hat. In den nächsten Tagen wird allen Schulen in Deutschland das Kampagnenmaterial zugesandt, das ebenso unter www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de runtergeladen werden
kann. Zartbitter begrüßt diese Kampagne, die leicht verständlich Informationen zu den Bausteinen von Schutzkonzepten vermittelt.
Allerdings darf Schule nicht überfordert werden. Pädagoginnen und Pädagogen brauchen neben den grundlegenden Informationen ebenso Unterstützung bei Umsetzung der
Forderungen der Kampagne. Für Zartbitter Köln war die Entwicklung von praxistauglichen Arbeitshilfen und Präventionsmaterialien gegen sexuelle Gewalt durch Erwachsene und gleichaltrige Kinder und
Jugendliche schon immer ein Anliegen. Sicherlich kennen Sie das Zartbitter-Handbuch „Grenzen achten. Schutz vor Missbrauch in
Institutionen“. Wir haben dieses Handbuch sehr praxisnah geschrieben, so dass es Ihnen eine wirkliche Unterstützung für Ihre Fragen des pädagogischen Alltags
gibt.
Heute möchten wir Ihnen nochmals einige der Zartbitter-Materialien
vorstellen, die Sie in der Präventionsarbeit und der Entwicklung von Schutzkonzepten unterstützen.
Schutz für Mädchen und Jungen in Grundschulalter
„Ganz schön blöd!“ – Präventionstheater,-Hörspiel und Materialien
NEU! Zum kostenlosen Download!
Endlich ist er fertiggestellt: unser neuer Trailer „Ganz schön
blöd“ zu dem Zartbitter-Tourneetheaterstück und dem gleichnamigen Hörspiel gegen sexuelle Übergriffe durch Kinder und Erwachsene, Angstmache und Mobbing.
Der 3-minütige Trailer spricht das Thema Grenzverletzungen auf eine kindgerechte Art und Weise an. Er ist eine ausgezeichnete Ergänzung zu dem Hörspiel
„Ganz schön blöd“, das sie kostengünstig über den Zartbitter-Onlineshop beziehen können. Die beiden Materialien bieten sich auch für Schulen an, die sich eine Aufführung des
Theaterstücks an ihrer Schule aus finanziellen Gründen nicht leisten können.
Das sehr liebevoll und lebensfroh inszenierte Kindertheaterstück „Ganz schön blöd!“ tourt nun seit neun Jahren durch die Bundesrepublik und hat bis
heute nicht an Aktualität verloren. Informationen und Presseberichte unter www.zartbitter.de.
Es hat sich sehr bewährt, allen Kindern nach dem Theaterstück eine CD des Hörspiels zu überreichen. Die meisten Mädchen und Jungen hören diese CD über einen langen
Zeitraum immer wieder. Viele hören sie gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern, denen so ebenso Präventionsbotschaften wie „Hilfe holen ist kein Petzen!“ vermittelt werden. Verteilen Schulen
im Anschluss an eine Theateraufführung die CD an alle Kinder, so können sie den Tonträger bei Zartbitter zum Sonderpreis von 1,- € pro Stück beziehen.
Die „Ganz schön blöd!“-Tipps stärken die Widerstandskraft von Mädchen und Jungen gegen sexuelle Übergriffe. Eltern geben sie Beispiele, wie sie mit
ihren Töchtern und Söhnen über sexuelle Übergriffe im Alltag und im Netz sprechen können, ohne Angst zu machen. Zu beziehen über>>
„Fair ist cool!“ – Plakate für einen grenzachtenden Umgang
Im Kölner Raum bietet Zartbitter für Mädchen und Jungen von 8 - 12 Jahren die geschlechtsspezifischen Präventionsworkshops „Fair ist cool!“ an. Das Projekt belegte
in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgerichteten Wettbewerb „Wege ins Netz“ den 1. Platz. Es wurde aufgrund des vorbildlichen Engagements bei der Vermittlung von
Internetkompetenz ausgezeichnet.
Anlässlich der Kampagne „Schule gegen sexuelle Gewalt“ gibt Zartbitter nun einzelne im Rahmen des Projekts entwickelte Plakate für den allgemeinen Verkauf frei. Sie
können ab sofort über den Zartbitter-Online-Shop bezogen werden:
Fair ist Cool – Hilfe holen ist kein Petzen – Es gibt falsche und echte Freundinnen und Freunde –
Achte auf dein Gefühl!
Best Practice: Schutzkonzept für Grundschulen
Zartbitter entwickelte im Rahmen des Projektes „Sichere Orte schaffen“ in Kooperation mit zwei Kölner Grundschulen ein Schutzkonzept, das vom Deutschen
Jugendinstitut (DJI) im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung als Best Practice-Beispiel ausgewählt wurde. Die Präsentation dazu steht im Netz. U.a. wurde im
Rahmen des Projektes ein Wimmelbild zu alltäglichen Szenen auf Schulhöfen entwickelt. In dem Projekt arbeiteten mehr als 12 Schulklassen mit. Die Mädchen und Jungen sammelten
Szenen zum grenzachtenden Umgang und Kinderrechten im Schulalltag. Das Wimmelbild „Schulhof“ gibt
es als Plakat (kostengünstig zu beziehen über den Zartbitter-Onlineshop) als auch als animierte Illustration, die man ins Netz stellen kann. Geht man mit dem Cursor über einzelne Szenen, so
öffnen sich Pop-ups, die entweder grenzverletzende Szenen kommentieren oder die Rechte von Mädchen und Jungen klar benennen. Schulen können die Datei auf Anfrage bei Zartbitter erwerben, um
diese, ergänzt mit dem eigenen Logo, auf ihre Homepage einzustellen. (Anfragen an info@zartbitter.de)
Passend zu der Illustration „Schulhof“ hat Zartbitter die Broschüre „Hilfe holen ist kein Petzen“ entwickelt.
Aufgrund der kindgerechten aussagekräftigen Illustrationen und den Textbausteinen in leichter Sprache eignet sie sich auch für die Präventionsarbeit mit Leseanfänger*innen und Kindern mit
Migrationshintergrund.
Innerhalb des Projekts „Sichere Orte schaffen“ produzierten Mädchen und Jungen mit Unterstützung von Zartbitter den Video-Clip „Anders Mütze“, der sich gegen Ausgrenzung und Mobbing wendet.
Schutz für jugendliche Mädchen und Jungen
In den letzten drei Jahren hat Zartbitter zahlreiche Präventionsmaterialien für und mit jugendlichen Mädchen und Jungen sowie jungen Erwachsenen erarbeitet,
die sich ausgezeichnet als Arbeitshilfen bei der Erstellung von institutionellen Schutzkonzepten eignen. Viele der Materialien haben wir zum kostenlosen Download unter www.sichere-orte-schaffen.de eingestellt. Andere erhalten
sie kostengünstig im Zartbitter-Onlineshop.
Zur Erarbeitung von grenzachtenden Regeln für Klassenfahrten kann man z.B. die Illustration „Jugendherberge“ nutzen. Schulen können die
Datei auf Anfrage bei Zartbitter erwerben, um diese, ergänzt mit dem eigenen Logo, auf ihre Homepage zu stellen. (Anfragen an info@zartbitter.de)
Im Rahmen des Projekts „Sichere Orte schaffen“ berichteten jugendliche Mädchen und Jungen auch über erlebte Übergriffe in anderen Lebensbereichen über entsprechende
Erfahrungen. Sie erarbeiteten entsprechende Cartoons, die auch als Clip gestaltet wurden.
„Du nervst!“ Cartoon und Clip gegen sexuelle Belästigung im
Praktikum
„Von der Rolle“ Cartoon und Clip gegen sexuelle Übergriffe an
Jungen
„Das wird Konsequenzen haben“ Cartoon und Clip gegen sexuelle
Belästigung am Ausbildungsplatz
„Dumm gelaufen“ Cartoon und Clip gegen sexuelle Belästigung
auf einer Party
„Szene machen“ Cartoon und Clip gegen sexuelle Belästigung von
Mädchen durch Mitschüler
NEU!
„So läuft das nicht“ Zartbitter-Cartoon gegen die Verletzung
persönlicher Grenzen durch Sexting. Kostengünstiger Klassensatz zu beziehen über den Zartbitter-Onlineshop.
Materialien gegen sexuelle Gewalt im Netz – wie z. B. die Broschüre „click it!“ finden Sie im
Zartbitter-Onlineshop
In der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Schutzkonzepten
Zartbitter e.V.
Der Deutsche Kegler- und Bowlingbund (DKB) hat eine neue Führungsmannschaft: Uwe Oldenburg wurde bei der Bundesversammlung im brandenburgischen Mahlow - vor den Toren Berlins - zum neuen
Präsidenten gewählt. Bei der Führung des 1885 gegründeten Dach- und Fachverbandes der deutschen Bowling- und Kegelsportler(innen) wird der erfahrene Sportfunktionär aus dem
schleswig-holsteinischen Osterrönfeld in den kommenden drei Jahren von den Vize-Präsidenten Ernst Lange, zuständig für das Ressort Finanzen, Dieter Rechenberg (Sport), Franz Schumacher
(Verwaltung) und Ricky Zimmer (Jugend) unrterstützt.
Bereits vor einigen Monaten hatte der neue erste Mann des DKB eine Überraschung für seinen Vorgänger Dieter Prenzel eingefädelt: Am Vorabend der DKB-Bundesversammlung ließ es sich Alfons Hörmann in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht nehmen, die Leistungen Dieter Prenzels - unter anderem als DKB-Präsident in den vergangenen zwölf Jahren - zu würdigen. Er bedankte sich ebenfalls bei Peter Lüpke, der in Mahlow nicht mehr als DKB-Vizepräsident kandidierte, für sein vorbildliches Engagement über viele Jahre für den organisierten Bowling- und Kegelsport.
In seiner Rede überraschte Alfons Hörmann die anwesenden Bowling- und Kegelsportfunktionäre mit eigenen Kegelsporterfahrungen: "Ich erinnere mich gerne an die damalige Zeit und freundschaftliche Atmosphäre in unserer Betriebssportgruppe." Der DOSB-Präsident bedauerte es, dass Bowling nicht in das olympische Programm der Spiele in Tokio 2020 aufgenommen wurde. "Sie können sich vorstellen, dass ich auch vier Jahre später in Hamburg ebenfalls gerne Olympische Medaillen an Bowler überreicht hätte. Aber nicht nur Sportler, auch Sportfunktionäre müssen Niederlagen akzeptieren und aus ihnen lernen...."